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21. Dezember

 

Cryptocarion irritans

 

Ausbruch

 

Mit den ersten Fischen zogen leider auch weiße Punkte ins Becken ein. Relativ schnell auszumachen als Cryptocarion irritans.

 

Verlauf

 

Die beiden Talbots zeigten die Punkte zuerst auf den Schwanzflossen, später auch auf den Brustflossen und ganz leicht vereinzelt auf dem Körper.

Der Mirakelbarsch hatte am nächsten Tag (22.) ebenfalls zwei drei größere Punkte auf der linken Brustflosse. Die beiden Riffbarsche scheuerten sich vereinzelt mit den Kiemen an Steinen.

 

Nach langem Abwägen und Gesprächen mit Händlern und Freunden habe ich mich dazu entschlossen am 24. mit einer medikamentösen Behandlung zu beginnen.

 

25. Dezember: die Fische sehen sehr viel besser aus. Es sind so gut wie keine Punkte mehr zu sehen. Kann auch daran liegen, dass sie nun abgefallen sind...Das Mittel kann so schnell nicht gewirkt haben bzw. auch gar keine Wirkung auf die am Fisch sitzenden Cryptocarien haben.

 

28. Dezember: Der rangniedrigere Riffbarsch zeigt doch noch ein paar Punkte an der Schwanzflosse. Außerdem ist diese leicht eingerissen. Ich kann nicht sagen, ob ihn der andere Riffbarsch verletzt hat, oder ob die Flossenschäden von der Krankheit kommen. Der ranghöhere zeigt jedenfalls keine Flossenverletzungen. Der Mirakelbarsch zeigt keine Auffälligkeiten. Die Korallen stehen perfekt. Polypen sind alle draußen, selbst bei den SPS. Ich kann keinen Farbverlust verzeichnen.

 

01. Januar: Es hätte zu schön sein können. Die Cryptocarien kommen und gehen gleich wieder...Doch wie erwartet sind sie wohl zunächst nur abgefallen - kommt von der Zeit her auch gut hin. Heute ist ganz deutlich zu sehen, dass vor allem der rangniedrigere Riffbarsch wieder Punkte auf der Schwanz- und Afterflosse zeigt. Auch der Ranghöhere hat ein zwei Punkte auf der Schwanzflosse. Der Mirakelbarsch sieht soweit gut aus.

 

04. Januar: Die Punkte auf den Flossen der Riffbarsche sind fast vollständig verschwunden. Der Miraklebarsch sieht immernoch verschont aus. Die nächsten Tage wird sich zeigen, ob die Cryptocarien weg sind oder nur wieder abgefallen.

 

Meine größte Angst war natürlich, ob die Korallen Schaden nehmen. Nun ist mir etwas aufgefallen. Es kann natürlich sein, dass das rein gar nichts mit dem Medikament zu tun hat ;-). Komischerweise zeigten sich alle Korallen nach ca. 1 Stunde nach Zugabe an allen Dosiertagen von ihrer besten Seite. Alle Polypen ausgefahren und aufgepumpt...Soll einfach nur mal erwähnt werden.

 

08. Januar: Bis heute keine Punkte mehr gefunden. Fische sind extrem agil. Korallen sehen alle top aus. Trotzdem will ich mich noch nicht freuen...

 

Nachdem die blauen Mirakelbarsche eingezogen waren kam es zu einem erneuten Ausbruch. War eigentlich zu erwarten...

Die Behandlung wurde -nach Nachfrage bei Easy Life- noch einmal durchgeführt. Man versicherte mir, dass das Medikament vollständig auf natürlicher Basis (was auch immer das heißen mag) hergestellt ist und so mild, dass es problemlos nochmals dosiert werden könne, sogar in einer stärkeren Dosis.

Zweiteres tat ich nicht. Dennoch wollte ich die Fische nochmals behandeln, da ich mir Gedanken machte, was passieren würde, wenn sich die Cryptocarien ungehindert ausbreiten - bzw. was das für die Fische bedeuten würde.

 

Fazit: Nach der zweiten Behandlung konnte ich direkt danach eine Besserung sehen, aber entdeckte trotzdem noch ein paar Punkte. Die Riffbarsche waren von der zweiten Attacke wie mir scheint verschont geblieben, zumindest war nichts erkennbar was auf eine Infektion hingewiesen hätte.

Ca. zwei Wochen nach der zweiten Behandlung waren keinerlei Punkte mehr zu erkennen. Bis heute (18. Februar) hat sich nichts mehr gezeigt.

Auch wenn es scheint als wäre "alles gut", so habe ich doch meine Bedenken, was passiert, wenn weitere Fische zugesetzt werden. Für mich stellt sich diese Infektion als eine massive Stress-Krankheit dar, die wohl latent vorhanden ist, aber eben nur ausbricht, wenn Stress einwirkt.

Die nächsten Fische werden zunächst im Quarantänebecken (das endlich steht) zwischengehältert.

 

Insgesamt finde ich, dass das Medikament einen guten Job gemacht hat. Wenn es wirklich so milde dosiert ist, dann kann man natürlich keinen Rundumschlag erwarten und muss damit rechnen zwei Anwendungen zu fahren. Aber dafür kann es im Riffbecken angewendet werden ohne Korallen zu schädigen! Diese zeigten keinerlei Reaktionen auf das Medikament und das ist ein riesen Vorteil. Geholfen hat es allemal - ich glaube nicht, dass die Cryptocarien einfach ohne jegliches Zutun weggegangen wären, auch wenn es für mich auch -aber eben nicht nur- eine Stresskrankheit ist.

 

Behandlung

 

Easy Life Halt Parasites

 

100ml Packung für 1200l

200ml Pakcung für 2400l

 

Ich habe für die 100ml Packung 8.95,- bezahlt.

 

30 Tropfen auf 100l Aquarienwasser

an den Tagen 1, 4, 7, 10, 13

Bei ernsten Fällen kann man die Dosis an Tag 1 verdoppeln

20Tropfen des Medikamentes sind 1ml

 

Enthält kein Kupfer und soll absolut sicher für niedere Tiere und den biologischen Filter sein.

 

Ein wenig umständlich und wie ich finde auch nicht so exakt ist die Handhabung des Mittels. In dem Gefäß ist oben ein Loch über das man die tropfenweise Zugabe regeln soll. Man muss das Gefäß immer relativ stark drücken, damit der Tropfen herauskommt. Außerdem kann es passieren, dass zu Anfang plötzlich ein ganzer Strahl an Medikament aus dem Gefäß schießt und man somit nicht weiß, wie viele "Tropfen" man denn nun ins Becken gegeben hat. Ein besserer Dosieraufsatz wäre wirklich angebracht. Selbst wenn das Medikament dann 1,- mehr kosten würde. Das wäre mir lieber, als eine ungenaue Dosierung. 

Fast - Super GAU

Am 03. Januar sahen die Korallen alle merkwürdig aus. Die pumpenden Xenien pumpten nicht mehr, sondern hatten sich vollständig zusammengezogen, die Ricordeas rot (die Neuen) ebenfalls - außerdem sonderten diese alle paar Minuten rötlich-braunen Schleim aus der Mundscheibe ab. Machen sie sonst auch ab und an, aber nicht in dieser Häufigkeit. Die Farben verblassten. Die rosa Euphyllia war nicht wirklich zu sehen und selbst die Krusten wollten nicht so recht. Beide Pilze waren komplett zu. Die grüne Seriatopora sah extrem komisch aus - Polypen waren draußen, aber "verkrampft". 

Mir dachte das zwar ein wenig Angst, aber da ich am Becken nix verändert hatte (dachte ich zumindest...), ich vor der Nacht auch nochmal die Dichte gemessen hatte und die Fische auch fit waren (bis auf den gelben Mirakelbarsch, der fraß etwas schlecht) dachte ich mir abwarten. Morgens hatte ich nur Gelegenheit ohne Licht ins Becken zu schauen und da war nichts groß zu erkennen. Als ich dann gegen 14Uhr nach Hause kam traf mich fast der Schlag: der komplette Stock Seriatopora caliendrum hatte sich aufgelöst plus -natürlich- auch meine Ableger, die 10cm von dem Stock entfernt standen. Komplett weiß! Gewebe hatte sich soweit ich das sehen konnte völlig abgelöst. Innerhalb von Stunden. Die anderen Korallen waren zu. Die Krusten hätten sich wohl am liebsten komplett verkrochen. Die Lobophytum hatte einen neongrünen Glanz und zeigte auch keinen Polypen. Der gelbe Mirakelbarsch war den ganzen Tag nicht mehr zu sehen. Es gab nur zwei Ausnahmen, denen das ganze Theater überhaupt nix ausmachte: die rosa/rötliche einzelne Ricordea yuma, die nun in der linken Beckenhälfte sitzt und seitdem besser aussieht war komplett offen! Und auch die Gorgonie hatte alle Polypen von sich gestreckt und zog diese nicht ein Mal ein.

Was sofort meine Beachtung fand war die Art und Weise wie die Xeniden versuchten zu pumpen. Sie waren wieder offen, aber die Pumpversuche waren vollkommen unkoordiniert und teilweise sogar falsch herum! Anstatt nach oben hin zu pumpen pumpten sie nach unten. Und so wie das normalerweise aussieht sah das auch nicht aus. Dieses Verhalten war für mich ein ziemlich eindeutiges Argument für eine Vergiftung im Becken! Denn genauso hatten die Xeniden sich auch Verhalten, als sich in dem Nano-Becken das Kenia-Bäumchen aufgelöst hatte und damit das gesamte Nesselgift im Becken verteilt hatte. Das Gift scheint die Korallen zu lähmen und das sieht man an den Xeniden sehr gut, weil sie sich eben aktiv "bewegen". Deswegen: auch wenn diese Korallen wuchern können, ich finde sie sind die perfekten Alarmsysteme! Zumindest in meinen Becken kündigen sie schnell an, wenn etwas ganz und gar nicht stimmt.

Erster Gedanke: Wasserwechsel. Ich hatte zwei Tage vorher gerade 10l angesetzt, die nun eingesetzt wurden.

Um andere wasserbedingte Probleme auszuschließen teste ich das Wasser komplett durch. Alles war im grünen Bereich. KH, pH, Dichte, NO2, NH4, NO3, PO4. Leider hatte ich keinen Kupfertest da, der steht auf der nächsten Bestellung.

Ich war ratlos. Ich hatte nix groß verändert, keinen Wasserwechsel durchgeführt, nix zugegeben. Einzig die neue Pumpe im Abschäumer installiert. Der einzige wirkliche Eingriff war das Nachfüllen von Wasser. Ich kann noch nicht sagen, ob das dazu beigetragen hat, aber ich hole mein Wasser immer von einer großen Osmoseanlage und dort gab es nie Probleme. IAuch auf Nahcfrage teilte man mir mit es wäre mit der Anlage alles in Ordnung.

Trotzdem traute ich dem Wasser nicht mehr, da ich einfach sonst keine Schwachstelle in dem System finden konnte. Vor allem machte das Nano-Becken seit dem letzten Wasserwechsel (vor zwei Tagen) ebenfalls Schwierigkeiten. Die Xeniden zeigten auch hier kein volles Wohlbefinden. Und auch in dem Nano-Becken wird das gleiche Wasser verwendet..für den Wasserwechsel und auch zum Nachfüllen.

Also tippte ich auf irgendwelche Substanzen im Wasser.

Ich installierte schnell den Eheim-Filter bzw. bestückte ihn mit Aktivkohle.

Nach drei Stunden versuchten die Xeniden kontrollierter zu pumpen und die senfgrüne Kruste versuchte sich zu öffnen. Die rosa Kruste blieb eisern zu und auch die rosa Euphyllia dachte ich sei nicht mehr zu retten. Komischerweise machte die grüne bereits wieder auf und war auch insgesamt weniger betroffen.

Was die Garnelen angeht: die Kardinalsgarnele sah irgendwie auch ein wenig gelähmt aus, bewegte sich nicht. Während die Putzergarnele sich wie immer verhielt. Die Fische waren bis auf den gelben Mirakelbarsch alle aktiv und fraßen ganz normal.

Abends stellte ich dann zusätzlich den Oberflächenabzug (eheim) wieder an und erhöhte die Abschäumleistung.

So lief das Becken die Nacht durch und als ich heute morgen ins Becken schaute sah alles schon wieder viel besser aus.

Der Pilz hatte sich gehäutet und schob wieder einzelne Polypen raus (der kleine allerdings nicht). Die Xeniden pumpten wieder halbwegs normal, die rosa Euphyllia hatte die Polypen ein wenig draußen. Die grüne Auphyllia sah aus wie immer. Die einzelne Ricordea sowieso. Die Ricordeas auf dem Stein sehen auch wieder besser aus. Die senfgrünen Krusten sind voll auf, die rosa Kruste schiebt ab und an mal einen Polypen raus. Die rosa Seriatopora zeigt auch wieder leicht Polypen. Die Acropora sieht nicht so gut aus. Und die Gorgonie...steht wie eine 1 ;-)

Die Röhrenwürmer waren übrigens auch nicht betroffen von dem was auch immer es war.

Nach einer schlaflosen Nacht, viel Recherche im Netz und zich Gesprächen mit anderen Aquarianern gibt es für mich nun folgende Möglichkeiten was passiert sein könnte:

 

1. Es war das Wasser und dort war entweder Kupfer oder vielleicht Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel drin. Das wird in den nächsten Tagen getestet.

 

2. Mir fiel ein, dass ich doch etwas verändert hatte. Da die Euphyllia und die Ricordeas nicht gern zu viel Strömung abbekommen hatte ich den Oberflächenabzug, dessen Auslass direkt neben der grünen Seriatopora war, vor zwei Tagen abgeschaltet. Außerdem hatte ich die Eheim-Pumpe, die rechts neben dem Abschäumer installiert ist abgeschaltet, da der Abschäumer extrem viele Luftblasen ausstieß, die dann von der Eheim-Pumpe fleißig im Becken verteilt wurden. Das heißt die Seriatopora hatte auf jeden Fall weniger Strömung abbekommen. Vorher wars relativ turbulent. Ich dachte aber auch, dass es vielleicht etwas zu viel Strömung für die Seriatopora war, da die Polypen teilweise heftigst bewegt wurden.

Außerdem hatte ich davor die Tage ein wenig mit der nächtlichen Strömung experimentiert. Nicht mehr alle Pumpen an, sondern nur einzelne.

Es könnte sein, dass das die Seriatopora nicht verkraftet hat. Zu schnelle Änderung der Strömung plus insgesamt zu wenig Strömung. Nur warum ist auch der Ablegerstein, dessen Strömungsverhältnisse sich nicht geändert haben, auch abgestorben? Gab es irgendwelche Botenstoffe zwischen den einzelnen Individuen der Art?

 

3. Mein Bodengrund ist durchlöchert von kleinen Röhrenwurmbauten. Und überall liegen kleine Sedimenthäufchen rum. Zu vergleichen mit den Haufen der Wattwürmer bei Ebbe. Ganz extrem!

Vorgestern, also an dem Tag an dem es anfing, hatte ich den Bodengrund ein wenig aufgewühlt, allerdings nur auf der linken Seite. Es wurde dabei relativ viel Sediment in die Wassersäule gespült. Außerdem hatte ich einige Algenteile abgesammelt, wobei viele kleine Bruchstücke dieser Alge (wie viele winzige Haare) im Becken verteilt wurden.

Es kann also auch sein, dass diese Sedimente plus die Algen einfach zu viel freischwebende Partikel waren, die der Seriatopra zugesetzt haben. Aber die anderen Korallen...Wobei - vielleicht war die Seriatopora auch davon betroffen: zu viel Sediment zu wenig Strömung. Und dann hat sie angefangen sich aufzulösen und dabei Nesselgift abgegeben, das wiederum die anderen Korallen geschädigt hat.

Oder aber die Alge hat beim Rausnehmen toxische Stoffe freigesetzt - ich werde mir nochmal anschauen welche Art das war und ob die dazu in der Lage ist.

Komisch ist nur, dass der Pilz tagelang davor schon nicht auf war. Gut, er kann sich auch normal gehäutet haben und das andere war einfach eine Verkettung von Umständen.

 

4. Nährstofflimitierung: Darüber habe ich noch viel gelesen. Meine Nitrat- und Phosphatwerte sind momentan bei 0. Mir war klar, dass das nicht wirklich gut ist, aber ich dachte mit mehr Fütterung gibt sich das irgendwann wieder. Aber vielleicht war das, zusammen mit der Strömungssache und anderen Faktoren einfach zu viel für das Tier.

Nach fast einer Woche Filterung mit Aktivkohle, Wasserwechsel und Hoffen ist die Problematik - welche auch immer es war - überstanden. Verluste sind eigentlich keine auszumachen. Die grüne Seriatopora bildet tatsächlich wieder Gewebe und die ersten Polypen sind wieder zu sehen! Eigentlich wollte ich sie aus dem Becken entfernen, nun bin ich froh sie drin gelassen zu haben.

Nur die 6 Ricordeas auf dem Stein sehen extrem mitgenommen aus. Das kann auch an etwas anderem liegen, ich bin mir nicht sicher. Sie sind völlig ausgeblichen und gehen auch nicht mehr so schön auf wie am Anfang. Aber richtig degenerieren tun sie auch nicht...abwarten.