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Wirkliche "Probleme" gab es in diesem Becken nicht. Das meiste regelte sich von selber, aber als Pfleger macht man sich natürlich immer viele, ich würde sagen zu viele, Gedanken und würde am liebsten sofort eingreifen.

Trotzdem möchte ich hier typische "Plagen" auflisten, die mich auch heimgesucht haben und kurz beschreiben, was daraus wurde.

Glasrosen

Tja, da ich kein lebendes Gestein ins Becken eingebracht hatte und auch keinen lebenden Sand, hätte mir dieses Problemchen erspart bleiben können.

Aber, ich musste das Becken zumindest irgendwie animpfen und so nahm ich mir von meinem Arbeitsplatz aus einem der Tropenbecken eine kleine handvoll Bodengrund mit.

Damit hatte ich das Becken nicht nur mit allerlei Borstenwürmern etc. angeimpft, sondern auch mit Mini-Glasrosen.

Anfangs befiel mich eine leichte Panik, da ich wusste welche Ausmaße Glasrosen annehmen können. Und es ist komischerweise immer noch etwas anderes, ob man die Plagegeister in den Arbeitsbecken oder im eigenen Becken findet ;-)

Deswegen begann ich fleißig die Minirosen abzusammeln. Sie befanden sich anfangs nur auf dem Bodengrund und konnten mit "ihrem" Steinchen leicht abgesammelt werden.

Natürlich breiteten sie sich schnell und ergiebig aus und schon bald waren sie auch auf den Steinen und überall sonst zu sehen. Allerdings wirklich in Maßen!

Nur wie schon erwähnt: im eigenen Becken ist das immer reichlich unerwünscht.

Meine Absammeltätigkeit setzte ich lange fort, sie führte jedoch nicht zum gewünschten Erfolg. Irgendwann kaufte ich mir Aiptasia-X von Red Sea und versuchte damit mein Glück.

Sie wurden dadurch zwar erst weniger, aber nach wenigen Tagen fand man dafür umso mehr winzige Glasrosen wieder.

Irgendwann war mir das Ganze zu blöd und ich akzeptierte, dass nunmal Glasrosen in meinem Aquarium lebten.

Wurden sie größer (wobei ich nie diese wirklich großen hatte), wurden sie eliminiert. Immer mal wieder ein paar.

Ansonsten ließ ich sie in Ruhe - was mir auch Ruhe schenkte ;-)

Irgendwann hatte ich auch keine große Lust mehr ab und an Glasrosen zu spritzen und so gedeihten sie prima.

Im Oktober 2013 erstand ich dann durch Zufall eine Lysmata wurdemani und ließ diese ins Becken einziehen.

Zwei Wochen später sah ich auf der Arbeit den großen Zuchterfolg einer Kollegin, die zu hunderten die glasrosenfressende Schnecke Aeolidiella stephanieae nachgezogen hatte. Sie gab mir drei ca. 1cm große Exemplare mit.

Bis Ende Dezember benötigten Schnecken und Garnele, um mein Becken glasrosenfrei zu bekommen!

Ich konnte es kaum fassen. Nix mehr zu sehen!

 

 

Vergiftung durch Capnella

Vergiftete Grundel
Vergiftete Grundel

Ein wirklich derber Rückschlag, der meine Tiere fast das Leben kostete war eine eingebrachte Capnella imbricata.

Ich hatte die Koralle im Internet geordert. Obwohl sie mit Overnight-Transport verschickt wurde, zeigte sie sich bei Ankunft relativ schlapp. Ich brachte sie zunächst in einer an das Becken angehängten "Breeding Box" unter. Das war meiner Meinung nach auch der Grund warum meine Tiere überhaupt überlebt haben. 

Über Nacht löste sich die komplette Capnella einfach auf! So etwas hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Natürlich setzte sie dabei ihr komplettes Nesselgift frei und da diese Korallen so schon viel nesseln scheint dies nicht wenig gewesen zu sein. Für ein nur 30 l fassendes Becken eine Katastrophe!

Die Xeniden hatten sich krampfartig zusammengezogen und boten ein abscheuliches Bild. Auch der Rest der Korallen, der Pilz, die Sinularia, Scheiben, Krusten, Gorgonien sahen schrecklich aus. Am meisten schockierten mich jedoch die beiden Grundeln, die völlig teilnahmslos in einer Ecke hangen. Auf dem Foto oben ist eine der Grundeln ca. eine Woche nach dem "Unfall" zu sehen. Deutlich erkennt man die Spuren der Vergiftung.

Wie es so ist hatte ich natürlich kein angesetztes Wasser parat, um einen großen Wasserwechsel vorzunehmen.

Ich besorgte sofort Aktivkohle und bestückte den Nanofilter damit. Wasser wurde angesetzt und der Wasserwechsel einen Tag später durchgeführt.

Die Kohle wurde nach drei Tagen gegen neue ausgewechselt, Wasserwechsel noch mehrmals durchgeführt.

Nach einer Woche wurde die Kohle wieder entfernt.

Die Korallen erholten sich langsam, den Fischen ging es ebenfalls besser. Jedoch trug eine der Grundel Flossenschäden davon. Diese heilten jedoch nach einigen Wochen ebenfalls komplett aus. Die Korallen erholten sich komplett. 

Diese Erfahrung hätte ich mir und vor allem den Tieren sehr, sehr gerne erspart!! Ich hätte nie gedacht, dass eine Capnella sich 1. bereits nach solch einem kurzen Transport und anständiger Eingewöhnung so schnell auflösen kann (vor allem komplett auflösen!) und 2. über solch ein starkes Nesserlgift verfügt.

Dass die beiden Grundeln diese Katastrophe überstanden haben und sich vollständig erholen konnten ist für mich ein Wunder, wenn man bedenkt wie klein dieser Organismus ist.